Klaus Groth, 1819 in Heide geboren und 1899 in Kiel gestorben, gilt neben Fritz Reuter als einer der wichtigsten Begründer der neueren niederdeutschen Literatur. Der Nachlass des Dichters eröffnet mit seinen 54 Archivkästen an Korrespondenzen, Manuskripten von nieder- und hochdeutschen Gedichten, Lebenserinnerungen und persönlichen Dokumenten einen einmaligen interdisziplinären Zugang zu seinen Denk- und Arbeitsprozessen. Gleichzeitig kommt dem Bestand eine besondere Rolle zu: Als erster erworbener Nachlass der Bibliothek setzte er im Jahr 1908 den entscheidenden Grundstein für die Einrichtung einer Handschriftenabteilung in der Landesbibliothek.

Groths handschriftliche Lyrik, allen voran sein Hauptwerk „Quickborn“ mit eigenhändigen Korrekturen, ist in verschiedenen handschriftlichen Fassungen überliefert. Entstehungsort des „Quickborn“ war Fehmarn, wohin sich der 1819 in Heide geborene ehemalige Mädchenschullehrer nach einem Nervenzusammenbruch zurückgezogen hatte. Das Werk, das 1852 im Hamburger Verlag Perthes erschien, machte ihn über Nacht berühmt. Groth verwendet simples Papier, das er aus Gründung der Sparsamkeit sogar schon einmal anderweitig beschrieben hatte: So stehen hier zwischen den Quickborn-Entwürfen auch hochdeutsche Gedichtfragmente, Briefentwürfe und mathematischen Gleichungen, die Groths Affinität zur Differential- und Integralrechnung offenbaren.

Der korrespondenzreiche Nachlass spannt mit über 6.000 erhaltenen Briefen ein weites Beziehungsgeflecht um Kollegen wie Theodor Storm, Johann Hinrich Fehrs, Emanuel Geibel bis hin zu Otto Jahn und Johannes Brahms. Besonders letztere – und die erhaltenen Vertonungen der Grothschen Gedichte – bieten eine einmalige Grundlage für musikwissenschaftliche Forschung.

Die Suche ergab 14 Treffer in 14 Dokumenten.

Einträge 1 bis 14 von 14.

  • 1